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Red Hand Day 2023

Düsseldorf, 12.02.2023. Weltweit gibt es Zehntausende Kindersoldaten und -soldatinnen. Am 12. Februar, dem Red Hand Day, fordern Menschen auf der ganzen Welt mit roten Handabdrücken, dass es keine Kindersoldaten und -soldatinnen mehr geben darf. Das Jugendrotkreuz im Landesverband Nordrhein ruft zum Red Hand Day dazu auf, mit einer roten Hand ein Zeichen gegen den Einsatz von Kindern als Soldatinnen und Soldaten zu setzen.

In über 50 Länder sind bereits Hunderttausende rote Handabdrücke gesammelt worden. Diese werden an Politikerinnen, Politiker und Verantwortliche übergeben. Im Jahr 2019 waren Vertreterinnen und Vertreter des JRK in Nordrhein etwa beim Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Düsseldorf und konnten dort ihre gesammelten Handabdrücke abgeben. Im Jahr 2020 sammelten junge Menschen des Jugendrotkreuzes im Landtag von NRW rote Handabdrücke von Politikerinnen und Politikern.

Neben zahlreichen Mitarbeitenden setzten auch Hartmut Krabs-Höhler, Vorsitzender des Vorstands sowie Leonard von Hammerstein, Vorstand des DRK-Landesverbandes Nordrhein, ein klares Zeichen gegen den Einsatz von Kindersoldatinnen und -soldaten. „Waffen gehören nicht in Kinderhände!“ betonen Krabs-Höhler und von Hammerstein anlässlich des Red Hand Days.

Ebenso beteiligten sich die gesamte Landesleitung des Jugendrotkreuzes im Landesverband Nordrhein an der Aktion und setzte ein Statement gegen den Einsatz von Kindern als Soldatinnen und Soldaten.

► Weitere Informationen: www.jrk-nordrhein.de

Hintergrundinfos

Warum werden Kindersoldaten und -soldatinnen rekrutiert?

Instabilität, bewaffnete Konflikte, Kriege und chronische Gewalt führen weiterhin dazu, dass trotz weltweitem Verbot immer noch Zehntausende Kinder als Kindersoldaten und -soldatinnen für Kämpfe und Kriege missbraucht werden und jedes Jahr weitere Kinder zwangsrekrutiert werden. Kinder und Jugendliche sind leichter zu manipulieren, gehorsam und für bewaffnete Gruppen oft preiswerter als erwachsene Soldatinnen und Soldaten. Auch die große Verbreitung von buchstäblich „kinderleicht“ zu bedienenden Waffen trägt dazu bei, dass bewaffnete Gruppen Minderjährige für Kämpfe und Kriege einsetzen.
Häufig entführen bewaffnete Gruppen gewaltsam Kinder und Jugendliche und zwingen sie, als Kämpfer oder Selbstmordattentäter, aber auch als Helfer für sie zu arbeiten. In anderen Fällen rekrutieren bewaffnete Gruppen Kindersoldaten und -soldatinnen, indem sie die Not und Armut von Kindern und ihren Familien ausnutzen.

Auch Mädchen werden als Kindersoldatinnen missbraucht

Größtenteils werden Jungs als Kindersoldaten für bewaffnete Konflikte und Kriege rekrutiert. Aber auch Mädchen werden von bewaffneten Gruppen rekrutiert. Aufgrund ihres Geschlechts und ihrer Stellung in der Gesellschaft sind sie besonders verwundbar und werden Opfer von unter anderem Vergewaltigung und sexueller Gewalt, Schwangerschaft sowie Stigmatisierung und Ablehnung durch Familien und Gemeinden. In Nigeria werden verhältnismäßig viele Mädchen rekrutiert – im Jahr 2018 wurden 1.596 Jungs und 351 Mädchen rekrutiert.

Warum der 12.2. als Red Hand Day?

Am 12.2.2002 trat das Fakultativprotokoll zur Kinderrechtskonvention zum Verbot des Einsatzes von Kindern und Jugendlichen als Soldatinnen und Soldaten in Kraft. Seitdem gilt die Rekrutierung von Kindern unter 15 Jahren als Kriegsverbrechen. Minderjährige dürfen nicht gegen ihren Willen eingezogen werden oder an Kampfhandlungen teilnehmen.
Durch das Fakultativprotokoll ist bereits viel passiert. Unter anderem wurden Verantwortliche erstmals vor dem Internationalen Strafgerichtshof für ihre Taten angeklagt. Es muss aber noch viel getan werden, damit es keine Kindersoldaten und -soldatinnen mehr gibt und diese schwere Kinderrechtsverletzung endlich beendet ist.